Die beiden Inseln vor Nackenheim waren früher viel kleiner als heute. Beim Rheindurchstich am Kühkopf bei Guntersblum im Jahr 1834 wurde nur ein schmaler Leitgraben angelegt. Man überließ es der Kraft des Wassers, sich den Weg zu bahnen. Die großen Mengen an Schlamm, die der Fluss dabei mit sich führte, wurden auch bei den beiden Inseln genutzt, indem man Weidengeflecht quer zur Strömung anbrachte und so die Inseln durch Anschwemmung nach und nach auf die jetzige Größe brachte.
Die Inseln waren früher mit Obstbäumen bepflanzt und wurden als Weide für Rinder genutzt. Später pflanzte das Land Rheinland-Pfalz Pappeln. Lediglich auf Kisselwörth gibt es noch zwei Streuobstwiesen mit Apfelbäumen. Beide Inseln stehen unter Naturschutz. Auf der Ostseite von Kisselwörth liegt die DLRG-Station mit einem Badestrand.
An der Südspitze von Kisselwörth befindet sich ein 55 Millionen Jahre alter Vulkanschlot, dessen Basaltgestein nur bei Niedrigwasser sichtbar ist. Ein ähnlicher Schlot ist südlich von hier in der Niersteiner Gemarkung zu finden.
Quellenangabe:
Zeichnung von Reg.-Baurat Stephan, Oppenheim, in „Der Rhein bei Nackenheim“ von Werner Lang, Heimatkundliche Schriftenreihe, Heft 10, herausgegeben 1957 vom Heimat- und Verkehrsverein Nackenheim, überarbeitet von Alfred Schmitt